Erstmal ein wunderschönes neues Jahr 2009 für alle. Es ist leider schon etwas Zeit seit meinem letzten Eintrag vergangen. Auch bin ich schon wieder fast 2 Wochen zurück in Maracaibo.
Verlassen habe ich Maracaibo am 17.12. Richtung Caracas. Der Weg sollte mich in 3 Schritten bis nach Cusco in Peru führen. Am 18. nach 3 Flügen und einer Nacht in Caracas war es dann auch soweit. Angekommen auf 3300m hat mich gleich die Höhenkrankheit übermannt. Da ich dies schon geahnt hatte, war ich extra ein paar Tage früher nach Cusco geflogen. Früher soll heißen, im Gegensatz zu meinen Reisepartnern, die am Samstag 20. und Sonntag 21. ankamen. Bis dahin hab ich mir die Zeit eigentlich mit Nichtstun vertrieben, was hauptsächlich Schlafen bedeutet hat. Grund war meine Höhenkrankheit, die Symptome dabei hauptsächlich Kopfweh und körperliche Unfitness im höchsten Maße. Wenns mir dann teilweise etwas besser ging habe ich auch etwas von der Stadt gesehen.
Am Samstag kamen dann Julia und Corinna aus Buenas Aires, einen Tag später dann Chris und Roland ebenfalls aus Buenas Aires, wobei Roland zuvor noch von Puerto Alegre, Brasil nach BA gefahren ist. Da es mir dann auch wieder deutlich besser ging konnten wir für Montag eine kleine Pferdetour in den Anden um Cusco unternehmen. Leider waren es ehr Esel als Pferde, so daß Chris sein Pferd wohl etwas überansprucht hat, wodurch er es später tauschen musste. Aber die schöne Aussicht hat dies wieder wettgemacht.
Am nächsten Tag ging es dann endlich los, der Grund für die Reise nach Cusco, bzw. Peru, der Inka Trail nach Machu Picchu. Um 6 Uhr raus zum Treffpunkt und dann 2 Stunden in die Berge zum Anfang des 4 Tage Trips durch die Anden. 16 ausländische Wanderer, hauptsächlich Amis, Briten, Aussies und Deutsche, hinzu kamen noch 22 Porter und 2 Führer. Die Porter waren für die Zelte, Essen und anderes zuständig, das sie ungefähr in einem drittel der Zeit jeweils zum nächsten Mittagspausentreffpunkt oder zum Nachtcampingplatz brachten. Sie kochten auch für uns Wanderer, meistens lokales aber auch hin und wieder Pasta. Aber immer exzellent.
Der erste Tag war etwas lockerer und es ging von 2600m nur auf 3000 m hoch. Der 2. Tag hatte es dann in sich, es ging bis auf 4200 m hoch, der höchste Punkt der Reise, der natürlich mit einem Gipfeldrink gewürdigt wurde. An diesem abend stand dann auch Heiligabend an, den wir in unserer 5er-Reisegruppe mit gegenseitigen Geschenken und ein paar deutschen Weihnachtsliedern für unser nicht-Deutschen Wanderkollegen zelebrierten. Tag 3 auf dem Inka-Trail hatte es dann noch einmal in sich, ein Anstieg bis auf 3900 m. Jedoch gekrönt wurde er abends mit dem einzigen Camp auf der Tour, das eine Bar und Dusche besaß, was natürlich mit gewürdigt wurde und auch ausgenutzt. So war die Nacht doch etwas kurz, weil der Abmarsch zu Machu Picchu war schon um 4.00 Uhr. So waren die 3 Stunden bis zu den Inka Ruinen doch etwas beschwerlich. Dies wurde aber mit dem tollen Eindrücken und dem Erreichen von MP wieder wettgemacht. Nachdem wir uns MP ausführlich angeschaut haben und auch das Wetter und die Sicht nach ca. 1,5 h super wurde, ging es abends dann mit dem Zug und Bus zurück nach Cusco. Allgemein ist zum Wetter zu sagen, daß es merklich Regenzeit war, außer dem ersten Tag, gab es die andern Tage viel Regen und wenig Sicht, dafür aber einen sehr schön grünen Regenwald. Und zum Schluß wurden wir ja mit dem guten Wetter wieder auf MP versöhnt.
Dann hieß es abends schon Abschied nehmen von Julia und Corinna, die am morgen zurück nach Buenas Aires flogen. Wir 3 Jungs flogen hingegen auf den gemütlichen Teil der Reise, erst einmal für 2 Tage nach Lima. Am Samstag morgen ging es also nach Lima und zuerst einmal in unser Hostel. Naja dies war allerdings nur kurz unser Hostel, da es in unserm Zimmer zu sehr stank (nach Esel, wiesoauchimmer), dachten wir, wir könnte doch für 2 Tage etwas gesitterter hausen. Einfach das Zimmer zu wechseln wäre auch zu einfach gewesen. Also haben wir uns für 2 Tage im 5 Sterne Hotel eingemietet. Nach den Übernachtungen im Zelt und Bunk-Bed Hostel war dies sehr entspannt. Manche haben dies dann gleich ausgenutzt und den ganzen Tag im Bett verbracht, was wohl nicht nur an den bequemen Betten lag sondern auch am Samstag abend..
Am Samstag abend haben wir uns dann mit 2 Amis aus unserer Inka-Trail Truppe getroffen und haben etwas Lima unsicher gemacht. Dadurch war der Sonntag etwas kürzer, aber es blieb dennoch Zeit für eine Tour durch Lima.
Der Montag war dann wieder Reisezeit, gegen Mittag ging es nach Norden, nach Mancora, was ca. 100 km entfernt von der Equadorianischen Grenze am Meer liegt und als der Surferort in Peru gilt. Obwohl wir nicht gesurft sind (naja in der Zeit als wir da waren, war irgendwie auch etwas Wellenflaute) hatten wir dennoch viel Spass am Strand. Wobei die Freude bei Roland so groß war, dass er die Sonnencreme vergessen hat, wodurch er dann etwas errötetet..
Es war sehr entspannt am Strand, obwohl wir am Anfang etwas Probleme mit unserem Zimmer hatten, wodurch ich in der ersten Nacht ausquartiert wurde, und dann als ich Nachts nach Hause kam auch noch ein anderer in meinem Bett schlief, den ich erst einmal rauswerfen musste. Naja, Hostel eben. Die Zeit bis Silvester haben wir uns dann mit Schwimmen, Relaxen, nichttun, mit den Mototaxis rumfahren und Weggehen vertrieben.
Silvister abend haben wir uns dann für die echte LatinoFete entschieden. In einem Hotel am Pool am Strand unter Palmen sollte sie stattfinden. Der Eintritt mit 50 Dollar war dann auch nicht ganz günstig, zumal nichts inbegriffen war. Dafür konnte man alles selbst mitbringen, wodurch die 1500 Gäste in feinem Zwirn und mit Coolern anmarschiert sind. Wir natürlich auch. Das Feuerwerk um 00.00 Uhr unter Palmen geniessen sollte dann auch nicht fehlen. Leider war es sehr kurz. Die ganze Nacht lief dann leider nur Latino-Musik, was meinen Kollegen nicht so ganz gepasst hat, zumal sie das aus Brasilien und Argentinien nicht so gewohnt sind. Dennoch wurde es hell als wir uns mit dem Mototaxi wieder auf den Nachhauseweg machten. Ein gelungener Silvesterabend.
Nach 2 weiteren Tagen am Strand hieß es dann Abschied nehmen. Meine Kollegen flogen am 2.1. zurück nach Buenas Aires, ich dann erst einen Tag später.
Wobei die Rückreise für mich nicht ganz ohne Aufregung blieb. Bis zum Gate für den Flieger von Lima nach Caracas lief alles spitze. Der Flug war eigentlich pünktlich. Als ich dann ins Flugzeug steigen wollte wurde ich erstmal aufgehalten und gefragt wo meine Gelbfieberimpfung sei. Einen Schock später und viele Versicherungen, dass ich so etwas habe und daß ich in Venezuela arbeite, sowie einige Telefonate später durfte ich dann doch ins Flugzeug. Im Flieger ging es dann pünktlich los Richtung Rollfeld. Nach wenigen Metern war erstmal Stop. Bis sich der Kapitän dann meldete und meinte, daß wir wegen technischer Probleme zurück ans Gate müssten und alle bis auf weiteres aussteigen und warten. Naja nach 2 Stunden am Gate warten ging es dann doch ohne Probleme los. Dies bedeutete jedoch, dass wir mit großer Verspätung in Caracas ankamen, wodurch ich zwar noch meinen Flug nach Maracaibo bekommen konnte, aber auf mein Gepäck erstmal verzichten musste, aber zum Glück nur für 2 Tage.
Trotz dem kleinen Abenteuers am Ende ein klasse Ausflug nach Peru. Ein sehr zu empfehlendes Land...
Für weitere Fotos:
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